Dass früher anders gebaut wurde, macht sich heute durchaus in punkto Heizenergiebedarf bemerkbar. Dabei ist es allerdings keineswegs so, dass ältere Häuser automatisch mehr Energie verbrauchen als Gebäude neueren Datums: So schneiden beispielsweise manche Einfamilienhäuser, die bereits über 80 Jahre alt sind, besser ab als solche, die zwischen 1949 und 1957 gebaut wurden.
Im Allgemeinen weisen Altbauten beim Energieverbrauch jedoch das größte Verbesserungspotenzial auf. Von den etwa 34 Millionen Wohnungen in Deutschland sind etwa 29 Millionen älter als 25 Jahre. Dabei sind nur etwa fünf Millionen Wohnungen nach aktuellem Stand der Technik saniert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass derzeit etwa 24 Millionen Wohnungen in Deutschland sanierungsbedürftig sind. Die Altbausanierung ist damit ein sehr weites Feld, das enorme Möglichkeiten zur Energieeinsparung bietet.
Es gibt viele Ansätze, den Energieverbrauch in Altbauten bzw. älteren Häusern zu reduzieren. Welche Maßnahmen im Einzelfall jedoch am besten geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie etwa vom Alter und Zustand des Gebäudes, von der Heizanlage oder ob ohnehin andere Renovierungs- oder Reparaturarbeiten geplant sind. Wer als Eigentümerin oder Eigentümer nicht Gefahr laufen möchte, unnötig Geld auszugeben, sollte sich insbesondere im Vorfeld von größeren Investitionen professionellen Rat bei neutralen Fachleuten einholen.
Unsere Expertinnen und Experten haben im Rahmen einer Vielzahl von Sanierungsprojekten, die sie im Laufe der Jahre begleitet haben, unterschiedliche Konzepte entwickelt, die exemplarisch für die untersuchten Gebäudetypen realisiert und messtechnisch bewertet wurden. Daneben haben wir während der Startphase die Gutachten, die im Rahmen des Förderprogramms »Vor-Ort-Energieberatung« des Bundes erstellt wurden, auf ihren fachlichen Inhalt hin »güteüberwacht«. Ziel war es, die hohe Qualität des Förderprogramms sicherzustellen als auch die Verbraucherinnen und Verbraucher vor falschen Erwartungen zu schützen.