Viele Schulen in Deutschland sind sanierungsbedürftig. Der kommunale Investitionsbedarf summiert sich laut DiFu-Studie in den kommenden 15 Jahren allein im Schulbereich bundesweit auf 73 Mrd. Euro. Die Schulgebäude weisen in der Regel einen hohen Heizenergiebedarf auf. Die Nutzungs- und Komfortbedingungen sind häufig nicht mehr zeitgemäß und der Haushalt der Kommunen wird jährlich mit hohen Betriebskosten belastet.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) kümmert sich mit dem Forschungsschwerpunkt »EnEff:Schule« darum, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für zukunftsorientierte Gebäudekonzepte für Bildungsgebäude voranzutreiben. Das Begleitforschungsvorhaben zum Programm »EnEff:Schule« wird vom Fraunhofer IBP durchgeführt, das hierbei vom Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) sowie der Fachhochschule München unterstützt wird.
Das Ziel der Begleitforschung liegt in der Aufbereitung und Verbreitung der erzielten Erkenntnisse aus den Demonstrationsvorhaben, dem Vergleich und der Querauswertung der ausgeführten Konzepte und Technologien sowie der Begleitung und Kontrolle der gesteckten Energieverbrauchsziele (3-Liter-Haus-Schule oder Plusenergieschule). Zudem sollen die Auswirkungen der energieeffizienten Gebäude auf den Schulalltag durch eine sozialwissenschaftliche Evaluation mithilfe von Befragungen greifbar gemacht werden.
Vorgehensweise
Um eine übergreifende Untersuchung, Auswertung und Darstellung der komplexen Einzel-Demonstrationsvorhaben zu ermöglichen, vergleicht die Begleitforschung die innovativen Konzepte und die Kosten der Demonstrationsgebäude, stellt der Planung den gemessenen Energieverbrauch und die Behaglichkeitsparameter gegenüber und führt Nutzerbefragungen durch.
Ergebnis
Zwölf energieeffiziente Schulgebäude wurden von der Begleitforschung ausgewertet. Der Quervergleich hat gezeigt, dass sich auf verschiedenste Weise und durch den Einsatz unterschiedlicher baulicher und anlagentechnischer Komponenten sehr energieeffiziente Schulen bauen bzw. sanieren lassen, und dass dies mit sehr hoher Behaglichkeit vereinbar ist. Das Plusenergieniveau stellt allerdings technisch und wirtschaftlich noch ein herausforderndes Ziel dar. In Bezug auf die empfundene Behaglichkeit, insbesondere die Luftqualität, hat sich herausgestellt, dass der Vergleich zwischen Mess- und Befragungsdaten teilweise zu widersprüchlichen Aussagen führt. Die innerhalb des Forschungsakzentes gemachten Erfahrungen wurden zusammengefasst und Planungshinweise für die Schule der Zukunft erarbeitet.