Störende Gerüche beeinträchtigen das Wohlbefinden und sind häufig Ursache für Beschwerden. Verantwortlich für Geruchsbelastungen sind Stoffe, die eine niedrige Geruchsschwelle aufweisen. Die Wahrnehmung eines Geruchs durch die menschliche Nase ist konzentrationsabhängig. Sie hängt beim Menschen vom Alter und der genetischen Disposition ab. Die Geruchsqualität kann mit Worten beschrieben werden.
Ein Geruch an sich stellt keinen Schaden dar. Vielmehr tritt ein Fehlgeruch auf wenn:
Die Bewertung des geruchlichen Beschwerdepotenzials wird in verschiedenen Normen beschrieben:
Der Ausgangspunkt für die Geruchsprüfung ist die Geruchsbewertung mit einem sensorischen Panel. Ein Probandenkollektiv bewertet die Geruchscharakteristika von Materialien oder Innenräumen nach nationalen und internationalen Normen sowie industriellen Richtlinien. Geruchsintensität, Hedonik und Akzeptanz können mit einem trainierten oder untrainierten Panel bestimmt werden. Wir schulen hierzu regelmäßig ein Panel aus ca. 30 Probanden (»Testriechern«), die die Geruchsintensität anhand von definierten Skalen einordnen und Gerüche mit einem anerkannten Vokabular beschreiben können.
Das Fraunhofer IBP ist für die Methode der Geruchsuntersuchung mittels eines trainierten sensorischen Panels bei der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS unter der Urkundennummer D-PL-11140-11-05 akkreditiert.
Gebäudenutzer erwarten Innenräume mit einer gesunden Innenraumluft und einer guten Innenraumluftqualität. Fehlgerüche können wie auch PAK, PCB oder Formaldehyd das Wohlbefinden von Nutzern beeinträchtigen. Oft treten nach der Sanierung alter Bausubstanz Geruchsbelastungen auf. Bei der Schadstofferkundung werden Quellen ermittelt, geruchsaktive Stoffe analysiert und Maßnahmen für die Minimierung erarbeitet. Die Erkundung erfolgt nach DIN EN ISO 16000-32.
Bei der stofflichen Aufklärung der Gerüche kommen die klassische Analytik auf flüchtige organische Stoffe (VOC) und eine spezielle sensorische Analyse zum Einsatz. Diese Methode kombiniert die instrumentelle Analytik (GC-MS) mit der menschlichen Wahrnehmung (GC-MS/Olf).
In der Fahrzeugkabine sind unterschiedliche Materialien verbaut, deren Emissionen zum Geruch im Innenraum beitragen. Bei auftretenden Fehlgerüchen, kann durch eine Geruchsbewertung der einzelnen Bauteile das verantwortliche Bauteil identifiziert und dann der Geruchsanalytik unterzogen werden.