Unsere Expertinnen und Experten im Bereich »Geruchsdosiersysteme« beschäftigen sich insbesondere mit der Geruchsintensität von Bauprodukten und anderen Materialien. Die Geruchsintensität beschreibt dabei die relative Stärke eines Geruchs oberhalb der sogenannten Geruchsschwelle. Im Rahmen der Evaluation werden seitens des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP eigene Probanden (sensorische Panel) eingesetzt, die auf verschiedene deskriptive Verbalskalen und numerische Vergleichsskalen trainiert sind.
Sogenannte Verbalskalen weisen Intensitätswerte anhand von Attributen zu. So nutzt beispielsweise die Norm DIN ISO 12219-7, die für die Bewertung der Geruchsintensität von Automobil-Interieur herangezogen wird, eine Sechs-Punkte-Skala mit folgenden Abstufungen:
Bei der Bewertung von Bauprodukten und Innenräumen wird der Bewertungsvorgang mithilfe von Vergleichsskalen objektiviert: Dazu wird die Geruchsintensität der bewerteten Luft mit einer sogenannten Konzentrationsreihe von Referenzgeruchsstoffen verglichen. Die DIN ISO 16000-28 nutzt hierzu die pi-Wert-Skala (»perceived intensity«, wahrgenommene Intensität) im Vergleich zu einem ansteigenden Acetonlevel, der den Probanden des Panels mit einem speziell entwickelten Geruchsdosiersystem präsentiert wird.
Hierzu setzt das Fraunhofer IBP entweder ein handelsübliches System mit acht Trichtern ein, über die kontinuierlich unterschiedliche Acetonkonzentrationen ausgestoßen werden, bzw. ein selbst entwickeltes Ein-Trichter-System, das eine individuelle Einstellung verschiedener Acetonkonzentrationen bzw. pi-Werte erlaubt.
Die Probanden ordneten den pi-Werten verbale Attribute zu, die eine Einschätzung der Intensitäten erlaubt:
0–1 pi kaum wahrnehmbarer Geruch
2–3 pi sehr schwacher Geruch
4–5 pi schwacher Geruch
6–7 pi deutlicher Geruch
8–9 pi starker Geruch
10–12 pi sehr starker Geruch
> 13 pi extrem starker Geruch.