CO2-neutrale Wärmeversorgung der Wohnanlage Lilienstraße Nord in München

Lilienhof München vor der Sanierung
© GWG München
Blick auf die Gebäude vor der Sanierung
Lilienhof München nach der Sanierung
© GWG München / Stefan Müller-Naumann
Der »Lilienhof« nach den umfassenden Sanierungsmaßnahmen in neuem Gewand

Ziel des Projekts war die energetische Sa­nierung der Wohnanlage aus den 50er Jahren auf einen Primärenergiebedarf der mindestens 50 Prozent unter dem zulässigen Wert eines Neubaus liegt. Die noch benö­tigte Restwärme sollte bilanziell CO2-neu­tral mit hohen Anteilen von erneuerbaren Energien erzeugt werden.

In Zusammenarbeit mit dem Architektur­büro Stocker wurde vom Fraunhofer IBP ein innovatives und vorbildhaftes energetisches Sanierungskonzept für die Wohnanlage entwickelt. Das Konzept beinhaltet die Dämmung der Außenwände durch Vaku­umdämmpaneele und Resol-Hartschaum. Die Nutzung oberflächennaher Erdwärme mittels einer Gasmotorwärmepumpe (GMWP), die solare Trinkwarmwasser- und Heizungsunterstützung durch thermische Kollektoren und der Einsatz von Photovol­taik-Modulen auf den Dächern sind die wesentlichen Elemente des Energiekon­zepts. Um die Wärmeverluste infolge der Wärmebrücken zu minimieren, erfolgte eine rechnerische Bewertung und Optimie­rung aller Bauteilanschlüsse.

Während der baulichen Umsetzung der Energiesparmaßnahmen beriet und beglei­tete das Fraunhofer IBP die Planer und Aus­führenden. Im Rahmen der Qualitätssiche­rung erfolgten eine Messung der Luftdicht­heit sowie eine Überprüfung des Wärme­schutzes mittels Thermographie. Anschließend wurden die Validierung des Energiekonzepts und die Überprüfung der effizienzsteigernden Komponenten im praktischen Betrieb in einem zweijährigen Monitoring durchgeführt.

Im Rahmen der baulichen und anlagentech­nischen Umsetzung konnten alle Maßnah­men verwirklicht werden. Der zu Anfang fehlerhafte Betrieb der GMWP konnte im Rahmen des Monitorings korrigiert werden. Die Ziele der Primärenergiebedarfseinspa­rung und der CO2-neutralen Wärmeversor­gung des Quartiers wurden erreicht.

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), FKZ: 0329084L

 

Weitere Informationen: Projektvorstellung auf dem vom BMWi geförderten Internetportal »ENERGIEWENDE BAUEN«