Pilotprojekt Klimaanpassung in Kultureinrichtungen

Senckenberg Naturmuseum
© Fraunhofer IBP
Auch das Senckenberg Naturmuseum wird im Rahmen des Projektes untersucht.

Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf unser Leben. Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte werden Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen oder Hochwasser weiter zunehmen. Zusätzlich treten schleichende Veränderungen wie die Verschiebung von Niederschlagsmustern und steigende Jahresdurchschnittstemperaturen mit zukünftig mehr Hitzetagen auf. Im Rahmen des Pilotprojekts »Klimaanpassung in Kultureinrichtungen« werden 20 Kultureinrichtungen u. a. aus den Bereichen Museen, Bibliotheken, Theater, Sozio-Kultur und Parkanlagen hinsichtlich ihrer Vulnerabilität gegenüber den standortspezifisch zu erwartenden Veränderungen untersucht und Maßnahmen zur Klimaanpassung abgeleitet. Dabei werden bauliche, organisatorische und programmatische Potenziale beleuchtet. Neben dem Schutz des Menschen stehen die Gebäude selbst sowie ihre z. T. schützenswerte Ausstattung im Fokus.

Projektziele

Das Pilotprojekt soll die Resilienz der untersuchten Kultureinrichtungen gegenüber den Folgen des Klimawandels stärken. Angesichts der Bedrohungen durch Starkregen, Hochwasser und extreme Hitzeperioden werden dazu gemeinsam mit den Institutionen individuelle Klimaanpassungskonzepte entwickelt, die auf spezifische örtliche Risiken abgestimmt sind.

Zusätzlich fördert das Projekt den Austausch zwischen den Einrichtungen sowie den Expertinnen und Experten, um Wissen und Fähigkeiten zu erweitern. Ziel ist es, das Thema Klimaanpassung als festen Bestandteil der modernen Kulturarbeit in Deutschland zu etablieren und über die untersuchten Einrichtungen hinaus Impulse und Handlungsleitlinien für den Kultursektor im Allgemeinen zu entwickeln. Kultureinrichtungen können eine Schlüsselrolle für kommunale Anpassungskonzepte spielen, da sie z. B. in Hitzephasen Schutzräume für die Öffentlichkeit sein können. Bei fehlender Anpassung besteht aber eine besondere Anfälligkeit für die Auswirkungen des Klimawandels.

Stand des Projekts

Für alle Kultureinrichtungen werden standortspezifisch Klimaprojektionen ausgewertet mit unterschiedlichen Parametern wie Sommerhitze, Starkregen und Sturm. Dabei werden zwei Zeiträume (2041 bis 2070 und 2071 bis 2085) und zwei repräsentative Konzentrationspfade (RCP 4.5 und RCP 8.5) im Verhältnis zur historischen Situation betrachtet. Auf dieser Basis erfolgt eine Begehung der Kultureinrichtungen und ein intensiver Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort. Die Erkenntnisse aus diesem Prozess werden aktuell in einrichtungsspezifischen Klimarisikoprofilen zusammengetragen auf Basis derer anschließend die Ableitung von Maßnahmen zur Klimaanpassung erfolgt. Die fachliche Arbeit wird durch projektbegleitende Workshops zur Wissensbildung in den Kultureinrichtungen erweitert. 

Projektpartner

  • adelphi consult GmbH
  • Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Institut für Bauen im Klimawandel
  • L-A-E Landschaftsarchitekten Ehrig & Partner