Als Basis für die Risikobewertung hinsichtlich zukünftiger Schäden an Kulturerbe durch Extremwetterereignisse wurden für die fünf Fallstudien des Projekts zukünftige Projektionen zur regionalen Relevanz von Extremwetterereignissen und Naturkatastrophen erstellt. Sie verdeutlichen die wahrscheinlichen lokalen Veränderungen hinsichtlich Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen zur Mitte und zum Ende des 21. Jahrhunderts. Parallel dazu wurden für ausgewählte Fallstudien mithilfe hygrothermischer Gebäude- und Stadtklimasimulation Risikokarten für die Auswirkungen konkreter Extremwetterereignisse (Hitzebelastung in Außenräumen und Extremwindereignisse) erstellt und so das lokale Risiko für eine Liegenschaft bzw. ein Objekt konkretisiert. In Ergänzung dieser Risikobewertung wurden Empfehlungen für Präventions- und Schutzmaßnahmen formuliert: Aus den Fallstudien wurde je ein Maßnahmenkatalog zum Schutz und zur Anpassung regionaltypischer Bauweisen und Gebäudetypen und zum Schutz und zur Anpassung historischer Gärten und Parkanlagen erstellt. Darüber hinaus wurde speziell für den Typus Fachwerkgebäude ein Fassadenschutzsystem entwickelt. Für die Hinterlegung und semantische Verknüpfung aller relevanten Daten wurde die KERES-Wissensplattform entwickelt, die auf einer eigenen Ontologie basiert.
Für einen möglichst umfassenden und verständlichen Überblick entstanden im Rahmen des Projekts fallstudienbezogene Climate Fact Sheets (CFS). Diese enthalten standardisierte Angaben zu zukünftigen regionalen Risiken für Kulturerbe durch Extremwetterereignisse, einschließlich möglicher Unsicherheiten. Ergänzend dazu wurde der Klimasteckbrief für Fallstudien entwickelt, der zusätzlich Informationen zu Lage, Geschichte, Materialität, Vulnerabilität und spezifischen Risiken, bereits durchgeführten organisatorischen und baulichen Maßnahmen sowie Konzepten für eine zukünftige Entwicklung von Klimawandelanpassung enthält. Um das Bewusstsein für Risiken durch Extremwetterereignisse zu schärfen und Prozesse für Prävention und Anpassung in Gang zu setzen, wurde außerdem das Konzept der Zukunftswerkstatt erarbeitet, bei dem gemeinsam mit Akteur*innen Maßnahmen und Strategien für konkrete Liegenschaften entwickelt werden.