Die Forschungsorgel des Fraunhofer IBP wurde von der renommierten Werkstätte für Orgelbau Mühleisen in Leonberg gebaut und ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes: Auffallend ist zunächst ihre transparente Gestaltung. Damit kann jeder dem Instrument sozusagen mitten ins Herz sehen und die Technik sowie die komplexe Funktionsweise studieren. Auch das Windsystem der Orgel ist etwas Besonderes. Es kann von einem »traditionellen« auf ein innovatives System umgeschaltet werden, das den Winddruck im Gegensatz zur »herkömmlichen« Lösung direkt an der Windlade regelt, um Druckverluste und Druckschwankungen zu vermeiden, die den Klang der Orgel nachteilig beeinflussen könnten. Zudem ist eine Windlade des Hauptwerks austauschbar. Dadurch können neuartige Ventile und Pfeifenanordnungen erprobt werden. Ebenso erlauben die Pfeifenstöcke einen späteren Tausch für Versuche mit neuartigen Pfeifenformen. Damit können neue Klangideen erprobt und hörbar gemacht werden.
Der Hauptzweck der Forschungsorgel am Fraunhofer IBP liegt in der Untersuchung von technischen und klanglichen Fragen. Als Forschungs- und Entwicklungspartner stehen z.B. wir Instrumentenbauern und Restauratoren alter Instrumente mit unseren Akustiklaboren, messtechnischen Einrichtungen und Simulationsprogrammen beratend und begleitend zur Verfügung. Die Forschungsorgel eignet sich aber auch perfekt, um die Verknüpfung von Musik und Physik zu vermitteln, zu verstehen und zu erleben.