Wege zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit

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Halbzeit für das »Zentrum für Klimaneutrale Produktion und Ganzheitliche Bilanzierung ZKP«. Die erfolgreiche Bilanz: Seit der Eröffnung im Herbst 2022 wurden insgesamt 25 Projekte zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit in Unternehmen abgeschlossen. Im Frühling 2024 starteten weitere 37 Projekte – viele davon in kleineren und mittelständischen Unternehmen.

Team Foto des S-TEC Zentrum Klimaneutrale Produktion und Ganzheitliche Bilanzierung.
© Fraunhofer IBP
Team Foto des S-TEC Zentrum Klimaneutrale Produktion und Ganzheitliche Bilanzierung.

Die Anforderungen an Unternehmen steigen: Sie sollen klimaneutral und nachhaltig sein, ebenso ihre Produkte. Doch welche Maßnahmen passen zum Unternehmen und wie groß ist deren Einfluss? Für Betriebe aus Baden-Württemberg gilt: Sie können bei der Beantwortung solcher Fragen auf das »Zentrum für Klimaneutrale Produktion und Ganzheitliche Bilanzierung«, kurz ZKP, setzen. Es befindet sich auf dem Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus S-TEC. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie zwei Institute der Universität Stuttgart sind an dem Zentrum beteiligt.

Treibhausgasreduktion und Aufbau eigener Kapazitäten

Das S-TEC ZKP bietet Unternehmen ein umfangreiches Angebot auf dem Weg zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. »Das erste Themenfeld umfasst Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion«, erläutert Dr. Daniel Wehner, Leiter des Zentrums. Doch wie viel Emissionen lassen sich mit einer konkreten Maßnahme einsparen? Die Firmen können zum einen eigene Ideen mitbringen, zum anderen bietet das Zentrum einen großen Pool an verschiedenen Maßnahmen sowie umfassendes Know-how dazu. Ein zweiter Themenschwerpunkt liegt darin, die Unternehmen selbst zu befähigen, Analysen durchzuführen – etwa Ökobilanzen und Carbon Footprints sowohl für einzelne Produkte als auch für das gesamte Unternehmen. Eine Analyse an sich reicht jedoch nicht aus, vielmehr müssen die Ergebnisse an die benötigten Stellen gebracht werden. Über digitale Lösungen integrieren die Forschenden die Nachhaltigkeit daher in verschiedene Prozesse und Unternehmensbereiche – vom Nachhaltigkeitsmanagement über die Produktentwicklung bis hin zum Einkauf. Auch unterstützen sie bei der prozessualen und organisatorischen Verankerung, wenn es um Material Compliance oder produktbezogene Umweltanforderungen geht.

Starkes Interesse auch bei kleineren und mittelständischen Unternehmen

Das Interesse der Unternehmen ist groß: Seit Eröffnung des Zentrums im Herbst 2022 wurden insgesamt 25 Projekte abgeschlossen, im Frühling 2024 gingen weitere 37 Projekte an den Start. »Der KMU-Anteil liegt bei über 50 Prozent, es profitieren also auch kleinere Unternehmen«, freut sich Wehner.

Besonders groß ist das Interesse an Quick Checks (QC), mit denen Unternehmen eine Ersteinschätzung zu bestimmten Fragestellungen erhalten – schnell und mit geringem Aufwand. Beim »Quick-Check Data Readiness Produktnachhaltigkeit« geht es um die Frage, wie gut ein Unternehmen auf bestimmte Anforderungen im Bereich der Produktnachhaltigkeit vorbereitet ist und wie die Ausgangslage verbessert werden kann.  Wichtig ist das etwa im Kontext der Batterieverordnung, bei der der CO2-Fußabdruck nach spezifischen Anforderungen berechnet werden muss. Auch zeigt der Quick-Check wichtige Handlungsoptionen auf. »Je nach Stand des Unternehmens legen wir einen unterschiedlichen Schwerpunkt. Setzt ein Unternehmen bereits Ökobilanzen für andere Zwecke ein, überprüfen wir, ob und wie sich diese auf die neuen Anforderungen übertragen lassen. Bei Unternehmen ohne Ökobilanz-Erfahrung schauen wir grundsätzlicher: Sind beispielsweise die nötigen Daten in verschiedenen Unternehmenssystemen verfügbar?«, beschreibt Wehner.

Weitere Projekte fokussieren sich auf Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion, sei es auf Produkt- oder Herstellungsebene. Denn für Unternehmer*innen ist es vielfach schwer einzuschätzen, welche der zahlreichen möglichen Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion sich unter den Rahmenbedingungen des eigenen Unternehmens am besten eignen, um die Emissionen möglichst effizient zu senken. Schließlich erfordern solche Maßnahmen viel Entwicklungsarbeit ebenso wie die Einführung neuer Prozesse – es ist daher elementar, die möglichen Einsparungen verschiedener Maßnahmen im Vorfeld genau einschätzen zu können. Auch hier können Quick Checks schnelle Ersteinschätzungen liefern.

Bewerbungen bis Ende März 2025 möglich

Bewerbungen können jederzeit bis Ende März 2025 eingereicht werden. Die Projekte werden durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg gefördert. Die nächste Projektfreigabe steht im Herbst 2024 an (Bewerbungsschluss 30.09.2024). Um den Aufwand möglichst gering zu halten, ist die Bewerbung bewusst kurz und einfach gestaltet. In einer aktuellen Webinar-Reihe können sich Unternehmen über bisherige Projektergebnisse und weitere Fördermöglichkeiten informieren. 

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