Trittschall im Holzbau nachhaltig reduzieren
Die größte Schwäche des vermehrt aus Gründen der Nachhaltigkeit genutzten Holzbaus ist der Schallschutz – insbesondere die Trittschallübertragung in Gebäuden. Um die bisher nötigen Maßnahmen zur Erhöhung der Schalldämmung, die energieintensive und untrennbare Materialkombinationen erfordern, zu ersetzen, forscht das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart an innovativen Holzfeder-Systemen.
Gängige Methoden zur Reduktion der Trittschallübertragung umfassen die Erhöhung der Bauteilmassen oder die Herstellung mehrschaliger Systeme, die durch weichfedernde und damit entkoppelnde Zwischenschichten als Masse-Feder-Resonanzsysteme fungieren. Im Holzbau eignet sich aufgrund der niedrigen Masse besonders Letzteres, um Schallschutzanforderungen zu erfüllen. Das bisherige Verfahren mit schwimmenden mineralischen Estrichen erfordert eine energieintensive Herstellung und kombiniert verschiedene Materialien, was den Rückbau und die Rückführung des Holzes in den natürlichen Stoffkreislauf erschwert.
Das Ziel der Forschung ist es daher, ein Masse-Feder-Resonanzsystem unter Verwendung ausschließlich natürlicher Materialien in das Deckensystem einer Holzdecke zu integrieren. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei vorrangig auf Holzbalkendecken.
Überlegungen hinsichtlich der im Alltag bereits genutzten Holzfedern führten zunächst zu einem einfachen Lattenrost, wie er in Betten verwendet wird. Messergebnisse an einem Kompakt-Deckenprüfstand (KOMET nach DIN EN ISO 16251-1) zeigen eindeutig die federnde und entkoppelnde Wirkung des Lattenrosts als Teil einer Deckenkonstruktion. Trotz der Funktionalität muss die Anwendung in realen Holzbauwerken weiter untersucht werden, da die marktübliche Konstruktion eine zu starke Federwirkung aufweist, um sie in Geschossdecken mit wechselnder Belastung einzusetzen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, einen Kompromiss zwischen der erforderlichen Steifigkeit für die Tragfähigkeit und der notwendigen Elastizität zu finden. Auch weitere innovative Holzfederkonstruktionen, die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Excellenzclusters Integrative Computational Design and Construction for Architecture (IntCDC) und in Kooperation mit dem Institut für Akustik und Bauphysik (IABP) sowie dem Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) der Universität Stuttgart entwickelt wurden, wurden untersucht. Beispielsweise konnte durch Querschnittsveränderungen der Tragbalken eine Schallreduktion erreicht werden, ohne zusätzliche Materialien einsetzen zu müssen. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen zeigen vielversprechende Erfolge durch die Verwendung integrierter Holzfedern in Holzbalkendecken und bieten eine wertvolle Grundlage für zukünftige Forschungen.
Die Untersuchung und Entwicklung innovativer Holzfeder-Systeme sowie der dabei gewonnene Wissensvorsprung bieten erhebliche Vorteile für potenzielle Kunden. Durch die Integration dieser Systeme in Ihre Projekte können Sie eine deutliche Verbesserung der Schalldämmung erreichen, ohne die Umweltbelastung zu erhöhen oder auf umweltschädliche Baustoffe zurückzugreifen. Dies fördert nicht nur eine nachhaltige Bauweise, sondern erhöht auch die Wohnqualität und den Immobilienwert.
Wir laden Bauträger, Architekten und Bauingenieure ein, sich mit uns in Verbindung zu setzen und gemeinsam Projekte zu realisieren, die den neuesten Standards im Schallschutz entsprechen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck minimieren. Setzen Sie auf fortschrittliche Lösungen, die die Zukunft des Bauens prägen, und profitieren Sie von unserer Expertise und den neuesten Entwicklungen – kontaktieren Sie uns für weitere Informationen.
Das Fraunhofer IBP betreut jedes Jahr zahlreiche Abschlussarbeiten. Damit werden wir unserem gesellschaftlichen Auftrag gerecht, junge Fachkräfte zu qualifizieren und schaffen einen Transfer unserer Forschungsergebnisse durch Köpfe. Die hier aufgeführte Kurzmitteilung entstand in Zusammenarbeit mit Jorid-Rabea Haakh, die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Excellenzclusters Integrative Computational Design and Construction for Architecture (IntCDC) ihre Masterarbeit in Kooperation mit dem Institut für Akustik und Bauphysik (IABP) der Universität Stuttgart (Studiengang Bauingenieurwesen) geschrieben hat.
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