Trauer um Prof. Dr. Wolfgang Fasold
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP trauert um Prof. Dr. Wolfgang Fasold, der vor wenigen Tagen im Alter von 88 Jahren in Berlin verstorben ist.
Wolfgang Fasold kam im Jahr 1992 als Leiter der Abteilung Raumakustik sowie stellvertretender Direktor an das Fraunhofer IBP. Überstürzende politische Ereignisse führten zur Auflösung der Bauakademie in Berlin, die er damals leitete. Es war die letzte berufliche Station von ihm, die sein herausragendes Lebenswerk zur Vollendung brachte.
Wolfgang Fasold hat die Geschicke der Akustik in Ostdeutschland maßgeblich mitgeprägt, vor allem als Leiter der Bauakademie der DDR in Berlin. Mit seinen Arbeiten zur raumakustischen Modellmesstechnik hat er international Maßstäbe gesetzt und als raumakustischer Berater u.a. das neue Gewandhaus in Leipzig, den Palast der Republik und das Schauspielhaus (heute Konzerthaus) in Berlin geprägt.
Am Fraunhofer IBP galt sein besonderes Augenmerk der raumakustischen Planungspraxis und entsprechender Methoden, u. a. der Modellmesstechnik. Mit der Umgestaltung des Bonner Plenarsaales und Planung eines Konzertsaalkomplexes in Ankara hat er das Fraunhofer IBP international und über die Fachwelt hinaus bekannt gemacht. Von 1992‐1995 war er Honorarprofessor an der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart. Mit Eva Veres verfasste er das Fachbuch »Schallschutz und Raumakustik in der Praxis«. Das »Taschenbuch Akustik« (Fasold, Kraak, Schirmer, 1984) und das Buch »Bau- und Raumakustik« (Fasold, Sonntag, Winkler, 1987) gelten auch heute noch als gefragte Standardwerke.
Wolfgang Fasold war eine große Persönlichkeit von hohem menschlichen Format. Nicht nur in der Fachwelt schätzten die Menschen sein überragendes fachliches Können, seine Objektivität und sein sympathisches Wesen und begegneten ihm mit großem Respekt. Die Lebensleistung von Wolfgang Fasold, sein Wirken in der Wissenschaft, als Ratgeber und Vorbild wird uns unvergessen bleiben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Im Gedenken an einen bedeutenden Wissenschaftler und sympathischen Menschen gilt unser Mitgefühl seiner Familie.
Letzte Änderung: