Thermischer Emissionsgrad

Hygrothermik

Anwendungsbereich

Mit der Messeinrichtung kann der Emissionsgrad nahezu aller Oberflächen zerstörungsfrei ermittelt werden. In Erweiterung zum spektralen Messprinzip nach DIN EN 12898:2001 lassen sich somit auch nicht plane Oberflächen und große Bauteile untersuchen. Bei Bedarf ist optional eine Messung im eingebauten Zustand möglich, wobei die Oberflächen vorzugsweise eine senkrechte Lage (±30°) haben sollten. Neben Untersuchungen im Bestand ist die produktionsbegleitende Qualitätskontrolle ein zusätzlicher Anwendungsbereich. Für eine exakte Messung müssen die Oberflächen opak gegenüber langwelliger Strahlung sein. Durch das flexible Verfahren lassen sich Messungen in der Regel kurzfristig durchführen.

Messverfahren

Die Messeinrichtung hat die Dimensionen eines Schuhkartons und ist somit transportabel. Das Messprinzip basiert auf dem Strahlungsaustausch zweier gegenüberliegender Flächen auf unterschiedlichem Temperaturniveau. Hierzu enthält das Gerät eine halbkugelförmige Membran, welche auf konstant 100 °C temperiert ist, die Probe selbst hat in der Regel Raumtemperatur. Durch die Geometrie des Strahlers sind auch strukturierte Oberflächen mit Erhebungen von einigen Millimetern sicher messbar. Die reflektierte IR-Strahlung wird über einen Sensor erfasst und über eine Auswerteelektronik mit den Referenzwerten zweier Kalibrierstandards verglichen. Das Verfahren entspricht den Anforderungen der Normen DIN EN 15976 sowie DIN EN 16012, Anhang D.

Auf Anfrage sind auch spektral aufgelöste Messungen mittels FT-IR-Spektrometer möglich.

 

Messgrößen Emissionsgrad und Reflexionsgrad, thermisch
Normen DIN EN ISO 22097, DIN EN 16012 (Anhang D, zurückgezogen), Ersatzverfahren zu DIN EN 12898 und DIN EN 673
Messobjekte
Glas einschließlich Funktionsschichten, Dämmstoffe, Unterspannbahnen, Farben, Lacke, Bauplatten, Fassaden, Bodenbeläge, Beton, Asphalt, Dacheindeckungen, IR-reflektierende Folien sowie nahezu jede Oberfläche mit Strukturtiefen bis 10 mm, sofern für IR-Strahlung undurchlässig, Lacke und Farben auf Trägermaterial

Technische Daten

Spektralbereich
2,5 bis 40 μm
Messbereich
0,02 bis 0,99 %
Probengröße Beliebig, Mindestgröße ab 100 mm × 100 mm


Besonderheit

Anwendungsbereich Zerstörungsfreies Verfahren, Untersuchungen im Bestand möglich, produktionsbegleitende Qualitätskontrolle

 

Weitere Informationen

  • Oberfläche vorzugsweise senkrecht (±30°) 
  • In-situ-Messung bei geeigneten Randbedingungen möglich
Messprinzip Emissiometer
© Fraunhofer IBP
Messprinzip Emissiometer.