Flächeneffizienz ist heute ein zentraler Wettbewerbsfaktor für die Gestaltung von Gebäuden und Räumen. Der Umgang mit Räumen erfordert daher maßgeschneiderte Lösungen, insbesondere wenn unterschiedliche Nutzungsszenarien auf einer Fläche möglich sein sollen. Dies gilt für Büro- und Bildungsräume sowie für Tagungsbereiche von Hotels. Ein bewährtes Element sind mobile Trennwände, die eine variable, bedarfsgerechte Raumaufteilung ermöglichen. Neue Technologien haben mittlerweile zu schlanken Wandsystemen geführt, die auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Beispiel sind transparente Elemente mit filigranen Rahmenkonstruktionen und innenliegenden Lamellen als zuschaltbarer Sichtschutz.
Bei dieser Ausgangssituation war es an der Zeit, auch weitere Funktionen in die mobilen Trennwände zu integrieren. Von den vielen Möglichkeiten wurden in einem Entwicklungsprojekt mit der Hochschule Konstanz und der Firma Franz Nüsing in Münster die Aspekte Licht und Beleuchtung sowie die audiovisuelle Präsentation untersucht und prototypisch erprobt.
Lichttechnische Funktionen mobiler Trennwandelemente profitieren heute von leistungsstarken und erschwinglichen LEDs. Allerdings bedarf es noch einer ausgefeilten Optik, um großflächige Glaswandelemente gleichmäßig zu illuminieren. Die Wahl fiel auf ein LED-Linien-Array mit einem speziellen Reflektor, so dass auf eine Modifikation des Scheibenzwischenraums verzichtet werden konnte. Die großflächige Homogenität der Leuchtfläche des mobilen, gläsernen Wandbauteils ist beeindruckend und kann bei Bedarf farbig gestaltet werden. Auch die Funktion „audiovisuelle Präsentation“ greift auf den aktuellen Stand der Technik zurück. Sehr flache Monitore passen mittlerweile problemlos in den üblichen Scheibenzwischenraum mobiler Glaswände. Im richtigen Format sind sie dort geschützt und mit einfachen Mitteln zu befestigen. Dabei zeigten thermische Dauermessungen, dass eine besondere Kühlung nicht nötig ist. Für uneingeschränkte Mobilität sorgen die obligatorische Fernbedienung, die Signaleinspeisung per Funk und eine Stromversorgung, die für die Wandmotorik bereits vorhanden ist. Um die Wand schließlich auch noch klingen zu lassen, werden entweder schlanke Lautsprecher im Rahmen integriert oder die Glasscheiben werden mit elektrodynamischen Schwingungserregern selbst zum Lautsprecher. Mit diesen Funktionen eröffnen mobile Trennwände neue Wege zur variablen Raumnutzung und attraktiven Raumgestaltung.