Schwerpunktthemen
Biobasierte Baustoffe – leisten durch Substitution von mineralischen Baustoffen einen Beitrag zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und durch Sequestration von CO2-Emissionen einen Beitrag zum Klimaschutz. Angesichts der Konkurrenz zum steigenden Lebensmittelbedarf kommen dabei Agrarabfälle (z.B. Reisstroh, Spelzen), schnellwachsende Pflanzen (z.B. Schilf, Bambus) und Pflanzen von Sanierungs-, Schutz- und Konversionsflächen (z.B. Typha) besonders in Frage. Das Arbeitsfeld wird sich mit der Entwicklung und Beforschung von biobasierten Baustoffen, wie zum Beispiel dem Einsatz von Typha für wandbildende Bauprodukte, von Reisstroh als Zuschlagsstoff, Bioaschen als Bindemittel und Strohballen als Baumaterial beschäftigen.
Rezyklierte Baustoffe – Derzeit werden vor allem mineralische Baustoffe, wie etwa Beton- und Ziegelbruch auf reduziertem Qualitätsniveau (z.B. Verfüllmaterial, Zuschlagsstoffe für Betone geringer Festigkeit) rezykliert. Der nachhaltigen Kreislaufführung stehen materialtechnische, prozesstechnische und ökonomische Hindernisse, sowie auch die mangelnde Marktakzeptanz in Deutschland und in Vietnam entgegen. In den vorliegenden Klimata sind dabei unterschiedliche Materialanforderungen (hygrothermisches Verhalten, Frostbeständigkeit) und auch die Qualität der verfügbaren Ausgangsstoffe relevant. Das Arbeitsfeld wird sich mit der Entwicklung und Beforschung von rezyklierten Baustoffen unter den jeweiligen Marktbedingungen beschäftigen. Dabei werden Massenbaustoffe, wie Beton- und Ziegelmaterial, aber auch der Einsatz von anderen Materialströmen, zum Beispiel Schaumglas, untersucht.
Ressourceneffiziente und Recyclinggerechte Bausysteme – Neben dem Einsatz von biobasierten Baustoffen und rezyklierten Baustoffen, müssen in einer nachhaltigen Baupraxis Primärrohstoffe so eingesetzt werden, dass die Ressourcen geschont werden und eine zukünftige Kreislaufführung technisch und wirtschaftlich möglich ist. Bausysteme müssen so entwickelt werden, dass sie bei optimaler Leistungsfähigkeit und Funktionserfüllung, prozesstechnisch trennbar und ihre Bestandteile für die qualitätserhaltende Wiederverwendung kompatibel sind. Die Ressourceneffizienz wird auch durch Dauerhaftigkeit und Anpassungsfähigkeit von Bausystemen erreicht. Eine besondere Herausforderung in diesem Arbeitsfeld sind die anspruchsvollen bauphysikalischen Randbedingungen im tropischen Klima in Vietnam.