Projekt OPTIMA PRO – Gesunder Arbeitsplatz der Zukunft im industriellen Umfeld

Industriearbeitsplatz in einer Produktionshalle
© Evgenii Panov/Shutterstock
Der gesunde Industriearbeitsplatz berücksichtigt ganzheitlich alle Raumumgebungsfaktoren und ergonomischen Anforderungen, um die Produktionshalle zu einer beliebten Arbeitsumgebung zu machen.

Die volkswirtschaftlichen Produktionsausfallkosten und die ausgefallene Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit wird allein im Jahr 2021 auf etwa 153 Mrd. Euro geschätzt (Quelle: Suga 2021, S.163 nach BAUA, Arbeitswelt im Wandel, Ausgabe 2023). Die angezeigten Berufserkrankungen sind dabei vielfältig. Als belastend wird häufig das Arbeiten unter folgenden Bedingungen genannt: Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit oder Zugluft; Lärm; Rauch, Gase, Staub oder Dämpfe; Grelles Licht oder schlechte Beleuchtung. In diesen Themenbereichen können die gesammelten Kompetenzen und integrierten Leistungen der Mitarbeitenden des Fraunhofer IBP signifikante Verbesserungen schaffen. Hierfür haben sie sich im Projekt »Optimized Performance in Temperature, Illumination, Movement, Acoustics and Air Quality @ Production Workplaces« (OPTIMA PRO) zusammengeschlossen.

Projektziele

Das Projekt OPTIMA PRO zielt darauf ab, die Ergonomie und Effizienz in der Industrie durch ganzheitliche, arbeitsschutz- und gesundheitsbezogene Betrachtungen und digitale Werkzeuge zu verbessern. Durch den Einsatz der jahrelangen Erfahrung am Fraunhofer IBP sowie der fortschrittlichen Analyse- und Simulationssoftware werden Licht, Akustik und thermische Bedingungen in Produktionsumgebungen optimiert, um so die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern sowie die Effizienz in der Produktion zu steigern. Dies umfasst die ganzheitliche Bewertung und Gestaltung des Arbeitsumfelds, wobei physische Belastungen, Lichtverhältnisse, akustische Einflüsse und das Raumklima berücksichtigt werden. Denn gute ergonomische Arbeitsbedingungen können das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter steigern und somit zu einer Reduktion der Arbeitskosten, Fluktuation und Krankheitstagen, führen.

Stand des Projekts

Aktuell werden mehrere Szenarien zur Optimierung der Arbeitsumgebungen entwickelt. Vorarbeit lieferte bereits die Publikation »Simulation of work environment factors for human-oriented and efficient workplaces«, die die Verwendung von Simulationswerkzeugen wie DIALux für die Lichtbewertung, CadnaR für die akustische Analyse und die Indoor Environment Simulation Suite (IESS) des Fraunhofer IBP für die thermische Bewertung untersuchte. Dieser Beitrag zeigt auf, wie mit digitalen Werkzeugen der digitalen Fabrik eine Simulation von Arbeitsumweltfaktoren sowie der Arbeitsbedingungen bereits im Planungsprozess durchgeführt und eine Optimierung der Arbeitsumgebung erfolgen kann, um eine menschengerechte Arbeitsgestaltung zu erreichen.