Ein besonders nachhaltiges Kinderhaus zu bauen, das war das Ziel der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn, 50 Kilometer südlich von München gelegen. Das Gebäude sollte mehr Energie erzeugen, als es selbst verbraucht, und einen hohen thermischen Komfort aufweisen. Die Gemeinde beauftragte daher das Fraunhofer IBP, ein innovatives Konzept zu entwickeln und darüber hinaus ein interdisziplinäres Team aus Architekten und Fachplanern bei der Realisierung zu begleiten.
Für die Plusenergie-Konzepterstellung wurden alle wichtigen Faktoren beachtet: Eine konsequente Verbrauchsminimierung durch eine wärmebrückenfreie Gebäudehülle, die effiziente Nutzung von passiven Wärmegewinnen und Tageslicht, eine regenerative Kühlmöglichkeit über Fenster-Nachtlüftung, eine effiziente Anlagentechnik mit Sole-Wasser Wärmepumpen, einer CO2-geführten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer regenerativen Energieerzeugung über Photovoltaikmodule und Vakuumröhrenkollektoren für die Trinkwarmwassererzeugung und Heizungsunterstützung.
Im August 2013 zogen Kinder und Betreuer in das Haus ein. Das zweijährige Messprogramm zeigte, dass es möglich ist, eine Kindertagesstätte unter Berücksichtigung aller am Gebäude vorhandenen Verbraucher als endenergetisches Plus-Energie-Gebäude auszuführen und dabei ein hohes Maß an thermischer Behaglichkeit und Luftqualität für die Kinder und Betreuer/-innen zur Verfügung zu stellen. Außerdem konnte die Wirksamkeit einer natürlichen Nachtlüftung in Holzbauten bestätigt werden.
Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Förderakzents EnEff:Schule, FKZ: 0327430P