Bei der Umsetzung von bezahlbarem und zugleich klimaneutralem Wohnungsbau wird der aktuell praktizierte Schallschutz als ein zentrales Hindernis angesehen. Allerdings wurde vielfach nachgewiesen, dass ein angemessener Schallschutz für Gesundheit und Privatsphäre der Menschen unerlässlich ist. Mit zunehmender Home-Office-Verbreitung kommt der Anspruch an ein störungsarmes Wohn- und Arbeitsumfeld hinzu. Die derzeitige juristische Neubewertung von Schallschutzanforderungen muss also viele Aspekte berücksichtigen. Sie allein kann aber den kosten- und klimawirksamen Aufwand nicht wirksam reduzieren. Es bleibt die technische Komplexität der Herausforderung von der Planung bis zur konkreten Ausführung im Detail, die über das Gesamtergebnis entscheidet. Sie veranlasst in der Praxis z. B. die Verwendung höherwertiger Konstruktionen, um letztlich gerade noch die Minimalforderungen zu erfüllen. Allein diese »Sicherheitsreserve« verteuert das Bauen und stößt bei kostenbewussten Auftraggebern zu Recht auf Widerspruch.