GreenAcoustics – Konzeptionierung und prototypische Umsetzung eines digitalen Online-Werkzeugs zur Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen in raumakustische Auslegungen

Die Raumakustik ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden und die Produktivität in verschiedenen Umgebungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Büros und Produktionsstätten. Leider ist die Raumakustik oft unzureichend, was zu einem unangenehmen Arbeits- oder Lernumfeld, mangelnder Inklusion und auch negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen kann. Eine wirksame raumakustische Planung und der Einsatz von akustischen Maßnahmen wie Absorbern sind daher aus verschiedensten Gründen von großer Bedeutung. Mit dem zunehmenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst auch die Nachfrage nach umweltverträglichen Absorbern in der Raumakustik. Dies spiegelt sich in der steigenden Anzahl von Bauprojekten wider, bei denen Umweltaspekte eine entscheidende Rolle spielen und Umweltproduktdeklarationen (EPDs) für Baumaterialien gefordert werden. Herkömmliche raumakustische Planungswerkzeuge konzentrieren sich in der Regel hauptsächlich auf akustische Parameter wie die Nachhallzeit.

Projektziele

Im Rahmen des Projekts GreenAcoustics soll gemeinsam zwischen SPÄH designed acoustic und dem Fraunhofer IBP ein digitales Werkzeug konzipiert und prototypisch umgesetzt werden, das einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgt. Dazu wird auf der bestehenden reverberate-Technologie des Fraunhofer IBP aufgebaut, die nicht nur die üblichen akustischen Parameter, sondern auch die Raumform und die ungleichmäßige Verteilung von Absorbern im Raum zur Berechnung der Nachhallzeit verwendet. Darüber hinaus werden in diesem Projekt nun die Grundlagen erarbeitet, um die ökologischen Auswirkungen für die Herstellung und Montage der akustischen Maßnahmen in die Planung integrieren zu können. Dies erfolgt exemplarisch anhand der Produkte von SPÄH designed acoustic, jedoch soll der dahinterliegende Ansatz so generalisierbar sein, dass auch die gleichzeitige raumakustische und ökobilanzielle Auslegung mit Produkten anderer Hersteller möglich ist.

Das Projekt basiert auf einem typischen, skalierbaren Quaderraum, für den verschiedene raumakustische Ausstattungsvarianten ausgewählt werden können. Darauf aufbauend werden sowohl die Nachhallzeit berechnet als auch die dadurch entstehenden CO2-Äquivalente dieser Kombinationen analysiert.

Das Ergebnis ermöglicht es, gestalterische und akustische Aspekte sowie Umweltauswirkungen direkt miteinander zu vergleichen. Auf dieser Grundlage können fundiertere Entscheidungen getroffen und die Umsetzung raumakustischer Maßnahmen ganzheitlich optimiert werden.

Projektpartner

  • Karl Späh GmbH & Co. KG