Denkmalpflege und Klimawandel. Denkmallabor zu Zukunftsfragen des Kulturerbeerhalts

Kartause Mauerbach
© Bundesdenkmalamt Wien, Ingrid Scheurmann
Luftbildaufnahme der Kartause Mauerbach.

Die Auswirkungen des Klimawandels – von Hochwasser, Stürmen, Bodenerosion, anhaltenden Hitze- oder Dürreperioden – stellen Bedrohungen für das Kultur- und Naturerbe dar. Sie beeinträchtigen die Standfestigkeit historischer Gebäude, die Struktur und Konsistenz von Putzen, Baumaterialien und Ausstattungen und sie bedeuten neuartige Herausforderungen für diejenigen, die sich professionell mit Fragen von Schutz, Erhaltung und Bestandsentwicklung befassen. Neuartig sind viele Fragestellungen insofern, als sie nicht mehr mit Bezug auf eine fachliche Expertise zu beantworten sind, sondern zunehmend der interdisziplinären Abstimmung von Architektur, Denkmalpflege, Restaurierungs- und Klimawissenschaften, Naturschutz, Biologie und/oder Geologie bedürfen. Dem muss sich das methodische Instrumentarium, müssen sich Strukturen und Strategien der Erhaltung anpassen. Ungeachtet wichtiger Einzelstudien, erster praktischer Erfahrungen und Ideen liegen derzeit erst wenige tragfähige Lösungen für die Zukunft des Kulturerbeerhalts im Zeichen des Klimawandels vor.

Projektziele

Das Denkmallabor in Mauerbach nimmt sich vor, in einem einwöchigen interdisziplinären Workshop zukunftsfähige Lösungsansätze für eine Denkmalpflege im Klimawandel zu entwickeln. Pflege, Reparatur, Prävention und gezielte Anpassungsmaßnahmen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Hinzu treten Strategien des Risk Preparedness und Change Management. Am historischen Ort und mit Bezug auf die dort sichtbaren Folgen des Klimawandels diskutiert das Denkmallabor über sinnvolle Anpassungsstrategien für das Kulturerbe. Ausgehend vom Beispiel dieses Einzeldenkmals und auf Basis des historischen Wissens um Fragen der Erhaltung werden die komplexen Gefährdungen des kulturellen Erbes im Zeichen der Klimakrise diskutiert, konkretes Wissen zu Ursachenanalytik hinsichtlich präventiver, reparaturfreundlicher Methoden und Materialkenntnisse vermittelt, internationale Referenzprojekte vorgestellt und tragfähige Ideen und Konzepte gemeinsam zu entwickeln gesucht.

Das Projekt richtet sich an Studierende der Denkmalpflege, Architektur, Kunstgeschichte, Restaurierungs- und Klimawissenschaften, des Bauingenieurswesens und des Städtebaus aus dem deutschsprachigen Raum (Universitäten, Hochschulen, Akademien). Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, zusammen mit einem interdisziplinären Kreis ausgewiesener Expert:innen zu arbeiten. 
 

Teilnahmebedingungen

Um sich für die Teilnahme am Denkmallabor zu bewerben, senden Sie bitte ein kurzes Motivationsschreiben bis zum 8. März 2024 an: ingrid.scheurmann@tu-dortmund.de. In der ersten Aprilwoche erhalten Sie eine Nachricht, ob Ihre Bewerbung erfolgreich war zusammen mit näheren Informationen zum Ablauf des Denkmallabors.

Die Ergebnisse des Denkmallabors fließen in eine Publikation und eine Ausstellung ein. Eine erfolgreiche Teilnahme wird mit 3 ECTS bewertet, die man sich von der eigenen Universität anerkennen lassen muss. Zur Deckung von Reise- und Übernachtungskosten erhalten die Teilnehmenden eine Kostenpauschale.

Projektpartner

Veranstalter

TU Dortmund, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur, Hon.-Prof. Dr. Ingrid Scheurmann

Kooperationspartner

Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl für Präventive Konservierung in der Baudenkmalpflege, Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Rest Ralf Kilian; Fraunhofer-Gesellschaft, Forschungsallianz Kulturerbe, Dr. Johanna Leissner, und Bundesdenkmalamt Kartause Mauerbach, Mag.a Astrid Huber-Reichl.