Die Auswirkungen des Klimawandels – von Hochwasser, Stürmen, Bodenerosion, anhaltenden Hitze- oder Dürreperioden – stellen Bedrohungen für das Kultur- und Naturerbe dar. Sie beeinträchtigen die Standfestigkeit historischer Gebäude, die Struktur und Konsistenz von Putzen, Baumaterialien und Ausstattungen und sie bedeuten neuartige Herausforderungen für diejenigen, die sich professionell mit Fragen von Schutz, Erhaltung und Bestandsentwicklung befassen. Neuartig sind viele Fragestellungen insofern, als sie nicht mehr mit Bezug auf eine fachliche Expertise zu beantworten sind, sondern zunehmend der interdisziplinären Abstimmung von Architektur, Denkmalpflege, Restaurierungs- und Klimawissenschaften, Naturschutz, Biologie und/oder Geologie bedürfen. Dem muss sich das methodische Instrumentarium, müssen sich Strukturen und Strategien der Erhaltung anpassen. Ungeachtet wichtiger Einzelstudien, erster praktischer Erfahrungen und Ideen liegen derzeit erst wenige tragfähige Lösungen für die Zukunft des Kulturerbeerhalts im Zeichen des Klimawandels vor.