Zahlreiche Untersuchungen zur energetischen Performance von Gebäuden belegen, dass die Nutzer*innen den Energieverbrauch entscheidend beeinflussen: Neben dem von der Art der Nutzung und den damit verbundenen Geräten (z.B. Haushaltsgeräte) und technischen Anlagen (z.B. Aufzüge) abhängigen Verbrauchsanteil, spielen komfortbedingte Handlungen der Nutzenden sowohl im Wohnungs- als auch im Zweckbau eine bedeutende Rolle. Bezogen auf den gesamten Gebäudesektor wird deutlich mehr als die Hälfte der Energie für die Raumkonditionierung, d.h. in Heizen, Lüften, Kühlen/Klimatisieren und Beleuchten, verbraucht. Der Energieaufwand zur Raumkonditionierung ist einerseits vom Gebäudetyp, Raumklimakonzept, eingesetzter Gebäudetechnik sowie klimatischen und weiteren Randbedingungen abhängig. Andererseits wird er aber auch zu einem großen Anteil durch die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer*innen von Gebäuden und das daraus resultierende Verhalten beeinflusst und kann zu Unterschieden von 200% oder mehr führen. Dabei nimmt der relative Einfluss von Nutzer*innen mit abnehmendem Energieverbrauch eines Gebäudes zu.
Unzureichende Kenntnisse über die Bedürfnisse und das Verhalten der nutzenden Personen führen in der Praxis häufig dazu, dass eine große Differenz zwischen in der Entwurfsphase prognostizierten und im Betrieb tatsächlich gemessenen Energiekennzahlen auftritt. Das in Planung und Gebäudebetrieb nur unzureichend abgebildete bzw. erfasste Nutzerverhalten kann den Energieverbrauch eines Gebäudes um ein Vielfaches nach oben oder unten verändern. Für Gebäude mit geringem Energieverbrauch reicht die Vorhersageschärfe der vorhandenen Werkzeuge also offensichtlich nicht mehr aus. Diesem Problem widmet sich das Projekt »DataFEE«.