Projekt CycloPlasma – innovative Sanierung kontaminierter Holzkonstruktionen

Sägearbeiten an kontaminierten Holzbalken
© Fraunhofer IBP
Sägearbeiten an einem Lindan-kontaminierten, historischen Holzbalken.

In Deutschland gibt es ca. 3 Millionen Gebäude, die potentiell mit den Holzschutzmitteln Lindan und Pentachlorphenol (PCP) belastet sind. Bestehende Lösungen zur Minimierung der Schadstoffbelastung sind die Entfernung bzw. Isolierung kontaminierter Bereiche oder die Erhöhung der Luftwechselrate. Diese Methoden wirken sich aus ressourcentechnischer, energetischer und denkmalpflegerischer Sicht nachteilig auf den Erhalt von Bestandsbauten aus und können hohe Kosten verursachen.

Der neuartige Ansatz des Projekts CycloPlasma wendet zur Sanierung kontaminierter Holzkonstruktionen eine Kombination aus innovativen Adsorbermaterial auf der Holzoberfläche und Raumluftreiniger auf Basis der Plasmatechnologie an, bei der sowohl die Hölzer als auch die kontaminierten Innenräume nachhaltig, rückstandslos und gesundheitlich unbedenklich behandelt werden.

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Projektziele

Das Projekt vereint in bisher noch nicht dagewesener Weise zwei etablierte Methoden. Die Adsorption durch ein innovatives Adsorbermaterial wird genutzt, um gesundheitsschädliche Stoffe ohne Substanzverlust aus Holzkonstruktionen herauszulösen. Die Raumluftreinigungsmethode auf Basis der Plasmatechnologie erfasst alle aus dem Holz ausgegasten Schadstoffe in der Raumluft und macht diese unschädlich. Im Bereich der Sanierung und Modernisierung historischer Gebäude stellt das CycloPlasma Verfahren eine völlig neue Methode dar.

Es steht der gesamte Bestand von Gebäuden in privater und öffentlicher Hand als Anwendungsfeld zur Verfügung. Besonders im Fokus stehen die Gebäude aus den 70er und 80er Jahren, die mit den damals marktüblichen Holzschutzmitteln behandelt wurden. Zusätzlich steht ein Großteil des denkmalgeschützten Gebäudebestands zur Sanierung an, da in besagtem Zeitraum sehr viele dieser Gebäude oder darin enthaltener Exponate mit Lindan- und PCP-belasteten Holzschutzmitteln konserviert wurden. 

Projektergebnisse

Nach vielversprechenden Versuchen im Labor begannen die Forschenden bereits Anfang 2023 mit den Vorbereitungen für Ihre Tests im Freilichtmuseum Glentleiten. Im Dachgeschoss der Thürlmühle wurden vier Bereiche luftdicht versiegelt und mit Messtechnik ausgestattet. Im Laufe des Jahres wurden in den verschiedenen Bereichen unterschiedliche Applikationen getestet. Die Schadstoffkonzentration wurde bereits in dieser kurzen Zeit so weit verringert, dass sich Nutzer und Nutzerinnen längere Zeit ohne gesundheitliche Gefährdung aufhalten können. Die Versuche laufen als Langzeitversuche weiter und werden analytisch beobachtet, um den dauerhaften Erfolg des Verfahrens zu dokumentieren.

Demonstrationsobjekt im Freilichtmuseum
© Fraunhofer IBP
Demonstrationsobjekt im Freilichtmuseum Glentleiten.
In ein Adsobermaterial eingekapseltes Lindan
© Fraunhofer IBP
In ein innovatives Adsobermaterial eingekapseltes Lindan.