Schallschutz, Klang und Hörsamkeit in Wohngebäuden
Akustische Gestaltung oder Sound Design ist in zahlreichen Industriezweigen als fester Bestandteil der Produktentwicklung etabliert. Die methodisch meist sehr komplexe Bewertung und Optimierung orientiert sich an den spezifischen Hörerwartungen der Menschen. So werden mit Betriebsgeräusch und Klangeindruck zum Beispiel Solidität und Qualität assoziiert, Zustände signalisiert und Handhabung quittiert. Sound Design ist also nicht mit Lautlosigkeit verbunden sondern dient der Vollendung des Wahrnehmungseindrucks eines Produktes und bietet zugleich die Möglichkeit der spürbaren Abgrenzung.
Bei Bauprodukten und in Wohngebäuden konzentriert sich die akustische Gestaltung bislang vorwiegend auf die Geräuschminderung, um mit Ruhe auch Komfort und Wohlbefinden zu erreichen. Allerdings besteht auch hier ein erweiterter Gestaltungsbedarf. Erstens lassen sich Betriebs- und Nutzungsgeräusche nicht ganz verhindern, so dass es auf Art und Spektrum des verbleibenden Schalls ankommt. Zweitens werden auch in Gebäuden an manchen Stellen Geräusche erwartet, allerdings die Richtigen. Drittens vermitteln die verbreiteten Einzahlwerte (z.B. Summenpegel) weder Fachleuten noch Laien einen zutreffenden Höreindruck. Viertens existieren zu manchen Geräuschen gar keine Anforderungen, Anhalts- oder Messwerte. Fünftens erlauben die akustischen Eigenschaften der Räume weder Musizieren und Kommunizieren noch Klanggenuss und Heimkinoerlebnis.
Im Ergebnis wird der hörbare Charakter zahlreicher Bauprodukte dem Zufall überlassen, Gestaltungspotential bleibt ungenutzt und die Käufer oder Nutzer haben keine akustische Wahl. Dieses akustische Gestaltungspotential steht im Zentrum des Verbundprojektes BUILDING SOUND DESIGN, mit den thematischen Schwerpunkten:
- Nutzung etablierter und Entwicklung neuer psychoakustischer Verfahren und Kenngrößen,
- Anwendung der Methoden zur akustischen Raum- und Produktgestaltung,
- Analyse und Gestaltung der Einzel-, Wechsel- und Gesamtwirkung von Geräuschen in Gebäuden.
Dabei werden Wohnräume ihrer Nutzung angepasst und Bauprodukte behandelt, wie z.B. Sanitär- und Wasserinstallationen, Aufzüge und Treppen, Türen und Tore, Heizungs- und Lüftungsgeräte, Bodenbeläge und Decken, Sonnenschutz- und Schließsysteme.
Interessieren Sie sich für dieses Projekt? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf, Sie sind herzlich willkommen.