Für die Nachweisführung im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes ist es im frühen Planungsstadium eines Gebäudes notwendig, Aussagen zum energetischen Verhalten zu treffen, um zu prüfen, ob die Anforderungen an den maximal zulässigen Energiebedarf erfüllt bzw. wo weitere Optimierungen nötig sind. In der ersten Fassung der zugehörigen Berechnungsnorm DIN V 18599 wurde für Gebäude mit natürlich durchströmten Glasdoppelfassaden mit der Annahme eines konstanten Luftwechsels im Fassadenzwischenraum ein einfacher Ansatz für die Bilanzierung verwendet. Erste Vergleiche von Berechnungsergebnissen mit Messdaten aus realen Gebäuden mit Glasdoppelfassaden zeigten jedoch, dass mit diesem einfachen Berechnungsansatz das komplexe instationäre Verhalten marktüblicher natürlich belüfteter Glasdoppelfassaden und deren unterschiedliche Konstruktionsvarianten nicht zufriedenstellend abgebildet werden können. Forschende des Fraunhofer IBP entwickelten zur Lösung dieses Problems eine neue Berechnungsmethode.