Geopolymere sind entgegen ihres Namens keine Polymere, sondern alkalisch aktivierte Binder, deren Erhärtung durch eine Alkalien-induzierte Vernetzung von aluminiumhaltigen Silikaten erfolgt. Dieser Vorgang ist bis heute nicht vollständig geklärt, wird aber oftmals mit der Polymerisation von Kunststoffen verglichen, weshalb sich für die Produkte der Name »Geopolymere« etabliert hat. Verwendet werden können zahlreiche Ausgangsstoffe, beispielsweise calcinierte Tone und sekundäre Rohstoffe wie Aschen oder Schlacken. Bei der Erzeugung dieses Bindemittels fallen nur etwa 10% der CO2-Emissionen an, die für zementgebundene Baustoffe benötigt werden, was es zu einer nachhaltigen Alternative macht. Weiterhin können Baustoffe aus Rohrkolben und Geopolymeren nach ihrer Nutzungsdauer wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden, z.B. als Dünger. Folglich erwirkt das Projekt die Entwicklung eines biologisch nutzbaren Produktes mit einer guten Ökobilanz, welches Ressourcen schont und die Nachhaltigkeit in der Baubranche fördert.
Für das innovative Baumaterial sind auf Grund seiner voraussichtlichen Produkteigenschaften viele Anwendungen im Baubereich denkbar, sowohl als Dämmstoff als auch als tragender Baustoff.