Schallschutzmängel durch Abhängehöhe?
Abgehängte Unterdecken sind nicht nur ein wertvolles Gestaltungsmittel im Objektbau, sondern erfüllen zudem eine Vielzahl bauphysikalischer Anforderungen. Sie beeinflussen die Schalllängsleitung (Norm-Flankenschallpegeldifferenz) zwischen Räumen sowie die Raumakustik (Schallabsorption). Der Deckenhohlraum zwischen Unter- und Rohbaudecke, welcher durch die Abhängehöhe definiert wird, stellt einen maßgebenden Parameter für beide akustische Effekte dar. Nach DIN EN ISO 10848 wird die Norm-Flankenschallpegeldifferenz im Labor bei einer Abhängehöhe von 700 mm bis 800 mm ermittelt. Die Schallabsorption von Unterdecken wird nach DIN EN ISO 354 aber mit 200 bzw. 400 mm Abhängehöhe im Hallraum gemessen. In der Praxis findet man bei Gebäuden wie Schulen oder Büros dagegen meist geringere Geschosshöhen mit Abhängehöhen von 150 mm bis 300 mm vor. Die Laborwerte werden von Planern notgedrungen für Prognosen verwendet, ungeachtet der Unsicherheiten dieser Werte bezüglich der tatsächlichen Abhängehöhe. Diese Tatsache birgt ein großes Potential von Schallschutzmängeln. Dem wollen unsere Expertinnen und Experten der Arbeitsgruppe Raumakustik mit diesem Forschungsprojekt entgegenwirken.